Die Osteopathie, eine Medizin mit ganzheitlichem und nicht nur orthopädischem Ziel, wie das die wörtliche Übertragung ihres Namens vermuten lässt, ist in Amerika im 19. Jahrhundert entstanden. Ihr genialer Begründer, Andrew Taylor Still, war einer der Ersten die begriffen, dass der Organismus eine Einheit ist, und dass die Gesundheit über das funktionelle Gleichgewicht der Gesamtheit der Strukturen, die den menschlichen Körper formen, läuft.

Dr. Still, der seit 1874 die Osteopathie anwendet, erwirbt durch seine ausgezeichneten Behandlungsresultate bald einen hohen Bekanntheitsgrad, erhält Berufungen und legt das Fundament zu einer Therapeutik deren Aufschwung nie enden sollte.

Im Jahr 1892 wird die erste Osteopathieschule in Missouri gegründet. Gegenwärtig zählt die USA sechzehn universitäre Ausbildungszentren, und mehr als 38'000 D.O. (Doktoren der Osteopathie) führen jedes Jahr über hundert Millionen Konsultationen durch.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts übertrug William Garner Sutherland, ein Schüler von Andrew Taylor Still, seinem Schüler Dr. Harold Magoun die Aufgabe, die osteopathische Medizin nach Europa zu bringen, wo seit damals ihre Entwicklung ständig gewachsen ist. Littlejohn, ein anderer Schüler von Still, gründete in Grossbritannien die erste europäische Schule für Osteopathie (B.S.O.) So kommt es, dass die Osteopathie auf dem Alten Kontinent allgemein verbreitet und seit 1993 in Grossbritannien durch ein königlichen Beschluss vollständig anerkannt ist, und in der Schweiz in gewissen Kantonen.